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Xaver Unsinn: Eishockey-Legende stirbt nach schwerer Krankheit


Sport
Deutsches Eishockey trauert um Xaver Unsinn

Von sid
Aktualisiert am 05.01.2012Lesedauer: 3 Min.
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"Mr. Eishockei" ist tot. Der ehemalige Bundestrainer Xaver Unsinn starb in Füssen nach schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren. Unsinn betreute die Nationalmannschaft in drei Phasen (1964, 1975 bis 1977, 1981 bis 1990) bei insgesamt 221 Länderspielen.

Mitglied der Hall of Fame in Toronto

"Ich habe gestern mit seiner Frau Ilona telefoniert. Sie hat es mir erzählt", sagte Deutschland Eishockeyspieler des Jahrhunderts Erich Kühnhackl mit trauriger Stimme. "Auf ihn war immer Verlass, er war ehrlich und korrekt. Er hat Eishockey gelebt und gefühlt." Kühnhackl lobte vor allem dessen menschliche Stärken: "Er hatte immer für jeden ein offenes Ohr."

Unsinn gewann als Spieler und Trainer elf deutsche Meisterschaften. Er nahm an sechs Olympischen Spielen und zwölf Weltmeisterschaften teil. Später erhielt Unsinn das Bundesverdienstkreuz und wurde in die Hall of Fame des Weltverbandes in Toronto aufgenommen.

Kontakt zum Sport nie abgerissen

Über sein geliebtes "Eishockei" hatte Xaver Unsinn immer gerne geredet. Vor allem ausgiebig. Schien ein Gespräch beendet, folgte plötzlich: "Das eine möchte ich noch sagen." So ging es weiter und weiter. Der schnellste Mannschaftssport der Welt lag ihm eben einfach am Herzen und das auch noch lange nach seinem Abschied.

Der Kontakt zu seinen einstigen Schützlingen, mit denen er Olympiabronze gewann, riss nie ab. Alois Schloder, damals Kapitän der Mannschaft, stattete Unsinn in dessen Domizil in Hopfen am See in der Nähe von Füssen ebenso Besuche ab wie Franz Reindl, heute Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), und Kühnhackl.

Dank der besseren Torquote zu Olympiabronze

"Wir haben uns an seinen Geburtstagen bei ihm getroffen", sagte Kühnhackl. Doch obwohl es um den Mann mit dem berühmten Pepita-Hut in den vergangenen Jahren ruhig geworden ist - Xaver Unsinn ist nicht nur den Puck-Fans noch immer ein Begriff. "Er ist eine markante Persönlichkeit, die über einen langen Zeitraum das deutsche Eishockey verkörpert hat", sagte Reindl: "Wir haben ihm viel zu verdanken, er hat uns alle populär gemacht."

In Erinnerung ist vor allem der unerwartete Triumph von Innsbruck geblieben, als der um 0,041 bessere Torquotient der deutschen Mannschaft zu Platz drei verhalf. "Glück gehört auch dazu", hatte Unsinn im Rückblick gesagt. Für ihn stand ohnehin fest: "Ein Mensch, der kein Glück hat, kann kein Trainer werden."

Unpassender Abschied von der Trainerbank

Doch auch Unsinn hatte als Bundestrainer nicht immer Glück. 1987 in Wien etwa, als sein Team nach Siegen über Finnland und Kanada die Runde der besten Vier dicht vor Augen hatte, ehe der Fall Miro Sikora den Höhenflug beendete. Gerd Truntschka und Co. bekamen am Ende zwar die Punkte wieder, doch die Mannschaft war wie gelähmt. Oder 1990, als eine rätselhafte Krankheit seine Karriere abrupt beendete. Noch während der WM in Bern wurde er durch Erich Kühnhackl ersetzt und vom DEB nach Hause geschickt. Ein unpassender Abschied für einen, der als Spieler und Trainer große Erfolge errang.

Später wurde Unsinn, 1953 als Spieler Vize-Weltmeister, vom Verband offiziell verabschiedet. Mit dem deutschen Eishockey hatte der "Xare" trotz des unrühmlichen Abgangs seinen Frieden gemacht. Auch die Entwicklung in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sah er positiv. "Es spielen jetzt mehr Deutsche in der DEL", sagte er vor einigen Jahren und ergänzte: "Einige haben auch den Sprung in die NHL geschafft und dort für Furore gesorgt." Technisch und läuferisch habe das deutsche Eishockey sich enorm weiterentwickelt, "einen großen Sprung nach vorne gemacht'."

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