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Fall Kevin Pezzoni immer verworrener! 1. FC Köln verstrickt sich in Widersprüche


2. Bundesliga
Fall Pezzoni immer verworrener! Köln verstrickt sich in Widersprüche

Von t-online
06.09.2012Lesedauer: 3 Min.
Köln hat sich bei Kevin Pezzoni "großzügig gezeigt".Vergrößern des BildesKöln hat sich bei Kevin Pezzoni "großzügig gezeigt". (Quelle: imago-images-bilder)
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Was passierte im Fall Kevin Pezzoni wirklich? Je mehr Tage vergehen, desto mehr Merkwürdigkeiten tauchen auf. Dabei erscheinen der 1. FC Köln und seine handelnden Personen in keinem besonders guten Licht. Hat der Klub die Gunst der Stunde genutzt, um sich unter dem Vorwand der Fan-Drohungen von einem unliebsamen Spieler zu trennen? Der Imageschaden für den ohnehin schon gebeutelten Traditionsklub wäre immens.

Pezzoni war am Dienstag vergangener Woche vor seiner Wohnungstür von Unbekannten bedroht worden. Daraufhin suchte der 23-Jährige das Gespräch mit der Vereinsführung, infolgedessen wurde sein Vertrag beim FC aufgelöst.

Kritik vom Fan-Experten

Bisher hatten Verein und Spieler den Eindruck erweckt, dass der Spieler um eine Vertragsauflösung gebeten und Köln diesem Wunsch entsprochen habe. Zu groß sei der Druck auf den Jungprofi geworden. "Wir haben Kevin die Möglichkeit gegeben, ab sofort in einem anderen Verein, in einem anderen Umfeld, das für ihn nicht belastet ist, seine Karriere fortzusetzen", erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung Claus Horstmann.

Diese Vorgehensweise löste allerdings Kritik aus. Fan-Experte Harald Lange hatte angemerkt, dass der Fall Pezzoni kein Einzelfall bleibe. "Das wird Schule machen", sagte der Leiter des Instituts für Fankultur an der Uni Würzburg.

Wer ist scheinheilig?

Horstmann wies den Vorwurf am vergangenen Montag brüskiert zurück und sagte, dass er es scheinheilig fände "jetzt so zu tun, als wenn wir damit einen Präzedenzfall für den deutschen Fußball geschaffen hätten".

Der Klub legte sogar noch nach und veröffentlichte am folgenden Tag eine Pressemitteilung. Dort hieß es: "Kevin Pezzoni und der 1. FC Köln haben den Vertrag nicht wegen ein paar Chaoten aufgelöst…Es ist absurd anzunehmen, der 1. FC Köln kapituliere vor aggressivem Verhalten einzelner Störer." Doch damit widersprach man sich selbst und entfachte erst recht die Gerüchteküche.

Der Fall wird immer verworrener

Ja, was denn nun? Erst begründet der Klub die Trennung mit der Fan-Wut, dann wiederuft er schriftlich. Doch das ist längst nicht das Ende der Falls Pezzoni. Im Gegenteil. Jetzt wird es erst richtig verworren.

Köln begründete die Vertragsauflösung unter anderem auch damit, dass Pezzoni nicht an den Transferschluss gebunden sei, sondern sich jederzeit einem neuen Klub anschließen könne und sofort spielberechtigt sei. Aber warum zahlte der 1. FC Köln dem Spieler dann eine Abfindung, wenn es doch dessen Wunsch gewesen sei, den Kontrakt aufzulösen?

"Wir haben uns großzügig gezeigt im Bereich der Auflösung", zitiert der "kicker" dazu Horstmann. Dass sich der hochverschuldete Klub, der durch diesen Vorgang sowieso schon den sportlichen wie wirtschaftlichen Wert des Spielers verliert, sich obendrein auch noch großzügig gibt, klingt fast schon wie Hohn und Spott. Wer das knallharte Profigeschäft kennt, weiß, dass Großzügigkeit in dieser Branche nahezu ein Fremdwort ist.

Hat Köln Geld bezahlt?

Umso schwerer wiegt der Verdacht, den der "kicker" jetzt äußert. Die Vertragsauflösung soll nach Informationen des Fachmagazins "aus voneinander unabhängigen Quellen nicht auf Initiative Pezzonis, sondern auf die des FC erfolgt sein. Dies würde auch erklären, warum Frank Schaefer (Leiter Sport, Anm.d.Red.) am Dienstagabend trotz wiederholter Nachfrage, ob man versucht habe, Pezzoni umzustimmen, dies nicht bejahte."

Am Wochenende ging der Satz noch ein wenig unter, doch nach den neusten Informationen wirkt die Aussage von Jürgen Klopp umso interessanter. "Ich glaube nicht, dass Kevin den Vertrag auflösen wollte. Ich denke, der Verein war auch daran interessiert, dass das Ganze beendet wird", sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp unmittelbar, nachdem der Fall Pezzoni publik geworden war.

Anzeige wurde erst spät erstattet

Der Spieler selbst spricht in einem Facebook-Eintrag von "unserer Entscheidung". Ob der damit die Familie meint oder sich und den Klub, bleibt offen. Immerhin hat der Rechtsanwalt Pezzonis am Mittwoch bei der Kölner Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet und somit den Spekulationen um die Vorfälle die Grundlage entzogen.

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