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Olympia 2012: Facebook-Shitstorm gegen die ARD


Sport
Facebook-Shitstorm trifft die ARD

Von t-online
14.08.2012Lesedauer: 3 Min.
Gemeinsam mit Tom Bartels und Rolf Seelmann-Eggebert moderierte Franziska van Almsick die Olympia-Abschlussfeier - zum Missfallen der ARD-Zuschauer.Vergrößern des BildesGemeinsam mit Tom Bartels und Rolf Seelmann-Eggebert moderierte Franziska van Almsick die Olympia-Abschlussfeier - zum Missfallen der ARD-Zuschauer. (Quelle: dapd)
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Die viel gelobte Abschlussfeier der Olympischen Spiele in London hat für die ARD ein übles Nachspiel. In der Kritik stehen die Kommentatoren Tom Bartels, Rolf Seelmann-Eggebert und Franziska van Almsick, die während der Übertragung den Zorn der Zuschauer auf sich gezogen hatten. Der Grund: Selbst bei musikalischen Darbietungen redete das Dreigestirn munter weiter, sodass die Zuschauer den Ton des eigentlichen Geschehens oftmals kaum mitbekamen. Infolge dessen brach im Internet ein Shitstorm* über die ARD herein, die Zuschauer machten ihrem Ärger auf Facebook Luft. Und kurze Zeit später wurde es plötzlich ganz still.

Einer der ersten Querschläger war Comedian Oliver Kalkofe, der sich auf seiner Facebook-Seite über die Kommentatoren aufregte: "Toll, was die ARD alles so auffahren lässt, um das Endlos-Gelaber ihrer Olympia-Kommentatoren mit Musik zu unterlegen..." Fast minütlich postete Kalkofe bissige, mitunter auch beleidigende Kommentare zur ARD-Sendung. In der Folge schrieben Hunderte anderer User auf ihren eigenen und auf der Seite der ARD, beschwerten sich über den hohen Rede-Anteil von Bartels, van Almsick und Co.

"Gibt's denn vorher kein Moderationstraining?"

So schrieb Klaus Hermann: "Tolle Bilder, grottige Moderation - wie man es bei den beiden großen zwangsbezahlten Öffentlich-Rechtlichen bei solchen Veranstaltungen mittlerweile gewohnt ist. Man kann auch einfach mal die Klappe halten!" Und Claudia Schink ergänzte: "Habe nur kurz hineingeschaltet und Frau van Almsick sagen hören: 'Hambüchen, der Kleine mal ganz groß...' Abgesehen von der Unhöflichkeit dieses Sportlers gegenüber, frage ich mich: Gibt's denn vorher kein Moderationstraining??? Grenzenlose Plattitüden. So etwas dürften sich die meisten noch nicht mal ungestraft bei der Ansprache zur Firmenfeierlichkeit eines mittelständischen Unternehmens leisten..."

Doch was kaum ein User erwartet hatte, passierte: Die ARD reagierte - und schrieb, sie würde die Anregungen an die entsprechenden Stellen weitergeben. Und tatsächlich: Stück für Stück nahmen die Äußerungen der drei Kommentatoren ab - und die Facebook-Community reagierte mit positiven Kommentaren der Zufriedenheit. Führten also die zahlreichen Beschwerden zum Umdenken der ARD? Der für das Programm zuständige NDR bestätigte dem "Handelsblatt" lediglich, dass die Redaktion während der Übertragung selbständig entschieden hätte, "dass die Musiktitel freistehen und nur kurz gesagt werden soll, wer singt." Kamen die Verantwortlichen also selbst auf den Trichter?

ARD stellt unkommentierte Show ins Netz

Fakt ist, dass auch einen Tag später sich die Gemüter der User noch nicht beruhigt hatten. User Peter Maiwald schrieb auf der ARD-Facebook-Seite: "Auch nach einer Nacht 'drüber schlafen' komme ich immer wieder zu der Überzeugung, dass die Moderation der gestrigen Veranstaltung einfach eine Zumutung gewesen ist!" Maiwald hatte sich schon während der Veranstaltung per Mail an die ARD gewandt. Die Antwort der Redaktion postete er nun bei Facebook: "Wir bedauern, dass Sie die Kommentierung der Schlussfeier durch unsere Moderatoren und Experten nicht zufrieden stellen konnte. Die Kommentierung war speziell während der musikalischen Auftritte sehr zurückhaltend. Komplett kann darauf jedoch nicht verzichtet werden. Die Kommentatoren beschreiben und bewerten Veranstaltungen und liefern zusätzliche Informationen, die das Bild allein nicht vermitteln kann."

Dennoch muss auch die ARD gemerkt haben, dass sie mit ihrer Übertragung daneben gelegen hat. Denn am Montagmittag meldete sich die Redaktion über Facebook noch einmal: "Liebe Nutzer, wir haben all eure Kommentare und Kritik an die KollegInnen vom Fernsehen weitergegeben." Und stellte im Anschluss ein Video mit der unkommentierten Show ins Netz.

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* Der Duden definiert einen Shitstorm als "Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht". Ein typischer Shitstorm umfasst unter anderem "Blogbeiträge oder -kommentare, Twitternachrichten oder Facebook-Meldungen".

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