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Handball-WM: Darum ist das Spiel gegen Norwegen noch so wichtig


Trotz Qualifikation fürs Viertelfinale
Darum ist das Spiel gegen Norwegen noch so wichtig

Von Nils Kögler

Aktualisiert am 23.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Juri Knorr: Der erst 22-Jährige zeigt bei der Weltmeisterschaft überragende Leistungen für Deutschland.Vergrößern des Bildes
Juri Knorr: Der erst 22-Jährige zeigt bei der Weltmeisterschaft überragende Leistungen für Deutschland. (Quelle: IMAGO/Gerhard Koffler)

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat sich vorzeitig für das Viertelfinale bei der WM qualifiziert. Das abschließende Hauptrunden-Spiel gegen Norwegen ist trotzdem nicht bedeutungslos.

Fünf Siege in fünf Spielen: Die Bilanz des DHB-Teams bei der Handball-WM ist bislang makellos. Gegen Katar, Serbien, Algerien, Argentinien und die Niederlande gab es weitestgehend überzeugende Siege – nur die Serben machten den Deutschen beim 34:33 das Leben so richtig schwer.

Bereits seit dem Erfolg gegen die Niederländer am Samstag steht fest, dass sich das Team von Trainer Alfred Gislason für das Viertelfinale qualifiziert hat. Die Partie gegen Norwegen (20.30 Uhr im Liveticker bei t-online) ist jedoch keinesfalls irrelevant. Zunächst einmal ist Norwegen der erste richtige Härtetest für die deutschen Handballer. Bei den Turnieren 2017 und 2019 holten die Skandinavier die Silbermedaille.

Nach einem zwischenzeitlichen Hänger 2021 (6. Platz) zählen sie auch dieses Jahr wieder zu den Titelfavoriten und kamen wie Deutschland bislang ohne Punktverlust durch das Turnier. Das Spiel dürfte also zum Gradmesser für die wahre Leistungsfähigkeit des DHB-Teams werden.

Der Härtetest kommt zur rechten Zeit, denn die Partie gegen Norwegen entscheidet auch darüber, gegen wen Deutschland im Viertelfinale antritt. Eins steht dabei schon jetzt fest: Es wird eine richtig schwere Aufgabe.

So ist die Ausgangslage:

Deutschland und Norwegen spielen in Hauptrunden-Gruppe drei. Damit bekommen sie es im Viertelfinale mit einem Gegner aus Hauptrunden-Gruppe eins zu tun. Dort hat sich Frankreich durch einen 28:26-Erfolg den Gruppensieg gesichert und wartet am Mittwoch um 18 Uhr auf den Zweiten der deutschen Gruppe. Spanien steht als Gruppenzweiter fest und trifft damit am Mittwoch um 20.30 Uhr auf den Sieger der deutschen Gruppe.

Johannes Golla: Er führt die deutsche Mannschaft als Kapitän an.
Johannes Golla: Er führt die deutsche Mannschaft als Kapitän an. (Quelle: KACPER PEMPEL)

Das ist der Modus der Handball-WM

In der Hauptrunde der WM gibt es vier Sechsergruppen. Die Mannschaften nehmen ihre Punkte mit, die sie in der Vorrunde gegen ebenfalls für die Hauptrunde qualifizierte Teams gesammelt haben. Die ersten beiden Teams jeder Hauptrunden-Gruppe qualifizieren sich dann für das Viertelfinale.
Ab dem Viertelfinale geht es im K.o.-System weiter mit Halbfinale und Finale.

Dort stellt sich die Lage wie folgt dar: Deutschland und Norwegen stehen mit vier Siegen aus den vier Spielen, die in die Wertung eingehen, bei acht Punkten. Das direkte Duell entscheidet also über den Gruppensieg und damit über die Aufteilung der Gegner.

Frankreich: der Rekordsieger

Auf dem Papier ist Frankreich der wohl stärkste Gegner im Turnier. Mit sechs Titeln (1995, 2001, 2009, 2011, 2015, 2017) sind die Franzosen Rekordweltmeister. Zudem holten sie 2008, 2012 und 2020 Olympiagold.

Der Kader ist klangvoll: Dika Mem im Rückraum und Ludovic Fabregas am Kreis sind Weltstars. Zwischen den Pfosten sind die Franzosen mit Vincent Gérard und Rémi Desbonnet gleich doppelt gut besetzt. Und auf der anderen Seite der Platte versprüht Kentin Mahé Torgefahr pur: 26 Tore in 6 Spielen lautet die beeindruckende Statistik.

Und dann wäre da noch Altstar Nikola Karabatić. Der 38-Jährige hat im Handball alles gewonnen. Zwar kommt er rein sportlich nicht mehr an seine frühere Form heran. Doch seine Führungsqualitäten sind nach wie vor Gold wert.

Entsprechend die Bilanz der Franzosen: Zwar konnte Co-Gastgeber Polen sie trotz 24:26-Niederlage etwas ärgern. Doch danach folgten gegen Saudi-Arabien (41:23), Slowenien (35:31), Montenegro (35:24) und Iran (41:29) souveräne bis dominante Siege. Der Härtetest am Sonntag gegen Spanien (28:26) wurde ebenfalls bestanden. Frankreich ist auf dem besten Wege Richtung siebter WM-Titel – und Deutschland würde es schwer haben, sie aufzuhalten.

Spanien: das Kryptonit

Also lieber Spanien? Ganz so einfach ist es nicht. Sicher, die Spanier sind auf dem Papier die etwas einfachere Lösung. Doch auch sie entwickelten sich in den letzten Jahren zum Titelsammler. Neben den beiden Weltmeistertiteln (2005, 2013) sicherten sich die Iberer 2018 und 2020 die Europameisterschaft. Im vergangenen Jahr verloren sie darüber hinaus das Finale nur denkbar knapp mit 26:27 gegen Schweden.

Besonders gern räumten sie dabei Deutschland aus dem Weg. Ob bei der EM 2022 (Hauptrunde, 23:29), der WM 2021 (Gruppenphase, 28:32), bei der EM 2020 (Gruppenphase, 26:33) oder der EM 2018 (Hauptrunde, 27:31) – jedes Mal unterlag die deutsche Mannschaft den Spaniern. Auch das letzte Spiel im EHF Euro Cup Mitte Oktober ging mit 31:32 verloren. Zwar traten einige Spieler der goldenen spanischen Generation mittlerweile zurück, doch die Qualität im Kader ist ungebrochen groß.

Die Zeiten, in denen der deutsche Torhüter Andreas Wolff die Spanier mit seinen Paraden zur Verzweiflung brachte, wie etwa im EM-Endspiel 2016 (24:17) sind längst vorbei. Erst nach dem Erfolg gegen die Niederlande am Samstag gab Wolff zu, dass die Spanier "unser Kryptonit" seien. Im Vergleich zu Frankreich sind sie damit wohl nur eine unwesentlich bessere Alternative.

So oder so wird das Viertelfinale für die Deutschen eine echte Herausforderung. Oder, wie Wolff es zusammenfasst: "Den Franzosen sollte man grundsätzlich immer aus dem Weg gehen. Den Spaniern eigentlich auch. Aber einer von den beiden wird es nun mal." Das DHB-Team wäre also gut beraten, gegen Norwegen möglichst viel Schwung mit in die K.o.-Phase zu nehmen.

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