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Universum Boxstall muss Insolvenz anmelden


Universum Boxstall meldet Insolvenz an

Von t-online, sid
20.11.2012Lesedauer: 2 Min.
Waldemar Kluch (re.) hat den Universum-Boxstall im Juli 2011 von Klaus-Peter Kohl erworben.Vergrößern des BildesWaldemar Kluch (re.) hat den Universum-Boxstall im Juli 2011 von Klaus-Peter Kohl erworben. (Quelle: imago-images-bilder)
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Knock-out für Universum nach 28 Jahren. Bei dem traditionsreichen Hamburger Boxstall, der Champions wie die Klitschko-Brüder, Dariusz Michalczewski oder Felix Sturm hervorgebracht hat, gehen langsam, aber sicher die Lichter aus. Geschäftsführer Waldemar Kluch gab offiziell bekannt, dass das Unternehmen Insolvenz angemeldet hat.

"Es ist viel passiert, jetzt will ich Tatsachen schaffen. Wir haben mit den Gesellschaften sämtliche Darlehen aufgekündigt und einen Konkursantrag beim Landgericht gestellt", sagte Kluch. Und setzte zu einem mehr als halbstündigen Vortrag an, bei dem er schwere Vorwürfe gegen Klaus-Peter Kohl und viele seiner früheren Boxer erhob. Diese weisen die Vorwürfe zurück und fordern ihrerseits beträchtliche Summen.

Eingang von dubiosen Rechnungen

Kluch hatte den ehemals größten und erfolgreichsten Boxstall Europas 2011 von Kohl gekauft, nun seien plötzlich zahlreiche "gebastelte Baustellen" und zum Teil alte Rechnungen in Gesamthöhe von etwa 1,5 Millionen Euro aufgetaucht, für die er nicht den Kopf hinhalten wolle. Kluch präsentierte in seiner Rede, die nicht alle Fragen beantwortete, zahlreiche Zahlungsaufforderungen, die angeblich in den vergangenen Tagen im Briefkasten von Universum gelegen haben.

Zugleich kündigte er eine Klage auf Rückabwicklung gegen Kohl an: "Der Name Universum ist so versaut, dass es ein Fehler war, ihn zu übernehmen." Kohl, der laut eigenen Angaben angeblich noch auf große Teile der Kaufsumme von Universum wartet, hatte bereits in der Vergangenheit alle Anschuldigungen zurückgewiesen und Kluch als "Lügner" bezeichnet.

Zbik beantragte die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens

Dafür fand Ex-Weltmeister Sebastian Zbik umso deutlichere Worte: "Kluch lügt, wenn er den Mund aufmacht. Er hat nie Anstalten gemacht oder ein Interesse daran gezeigt, seine Rechnungen zu bezahlen." Zbik hatte wegen einer nicht gezahlten Kampfbörse (knapp 190.000 Euro) Strafanzeige gestellt und damit die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen ins Rollen gebracht.

Wie weit das Tischtuch zwischen den früheren Partnern zerschnitten ist, zeigte sich bei der Pressekonferenz. Zbik wollte der Veranstaltung beiwohnen, Kluch komplementierte ihn nicht gerade freundlich aus dem Raum.

Nach dem Vertrags-Ende mit dem ZDF brachen die Einnahmen ein

Die Schlammschlacht um ausstehende Zahlungen bildet den negativen Höhepunkt in der bewegten Geschichte des Box-Stalls, der in den vergangenen Jahren mehr und mehr ins Schlingern geraten war.

Nach dem Auslaufen des TV-Vertrages mit dem ZDF (2010) fehlten rund 15 bis 20 Millionen Euro jährlich an Einnahmen und immer mehr Boxer wandten sich von Universum ab.

Zukunft der Boxer ungewiss

Wie es mit den vertraglich an Universum gebundenen Profis weitergeht, ist derzeit unklar. Vier Gesellschaften, in denen Kluch zum Teil als Geschäftsführer fungiert, würden die Verträge mit denen weiterführen, "für die es sich zu kämpfen lohnt", sagte Kluch.

Den russischen Schwergewichtler Denis Boizow zählt er nicht dazu. "Boizow wird sich freikaufen müssen, oder er wird bis 2016 nicht mehr kämpfen", sagte Kluch. Es werde in diesem Jahr keine Veranstaltungen mehr von Universum geben. Ob dies jemals wieder der Fall sein wird, ist derzeit äußerst fraglich.

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