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Wann stürmen die Frankfurter Jungs die Nationalelf?


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Wann stürmen die Frankfurter Jungs die Nationalelf?

17.09.2012Lesedauer: 4 Min.
Frankfurter Jung-Stars: Sebastian Jung und Sebastian Rode (links und Mitte) gehören zu den hoffnungsvollsten Eintracht-SpielernVergrößern des BildesFrankfurter Jung-Stars: Sebastian Jung und Sebastian Rode (links und Mitte) gehören zu den hoffnungsvollsten Eintracht-Spielern (Quelle: imago-images-bilder)
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Die Eintracht rockt die Bundesliga - und wann die Nationalmannschaft? Nach dem Traumstart mit drei Siegen, erkämpft mit erfrischendem Offensivfußball und etlichen jungen, deutschen Spielern, ist diese Frage nur eine Frage der Zeit - wird dem Frankfurter Umfeld doch gerne voreiliger Größenwahn nachgesagt (gängige Fan-Rufe: "Eurobbabogaal", "deutscher Meister wird nur die SGE").

Doch wer sind die Frankfurter Himmelsstürmer, die bei Joachim Löw an die Tür klopfen könnten? Vier Namen werden vor allem genannt: Mittelfeldspieler Sebastian Rode, die Außenverteidiger Sebastian Jung und Bastian Oczipka sowie Torwart Kevin Trapp. Aber wie groß sind ihre Chancen wirklich? t-online.de gibt die Antworten.

Sebastian Rode (21): Er ist nicht nur der Jüngste der vier, sondern sicher auch eines der hoffnungsvollsten Eintracht-Talente. Einsatzfreudig und zweikampfstark, aber auch mit feiner Technik ausgestattet, hatte er in der vergangenen Zweitligasaison maßgeblichen Anteil am Wiederaufstieg. Zusammen mit Pirmin Schwegler bildet er den Motor des aktuell so erfolgreichen Eintracht-Spiels.

Die guten Leistungen des Südhessen, der allerdings kein Eintracht-Gewächs ist, blieben auch dem DFB nicht verborgen und wurden mit Nominierungen belohnt - momentan noch für die U21. In Löws Team ist die Konkurrenz auf seiner Position groß: Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira, die Bender-Zwillinge, aber auch Toni Kroos und Ilkay Gündogan dürften auf absehbare Zeit zu große Brocken sein.

Sebastian Jung (22): Vor Rode galt Sebastian Jung, ein echtes Eigengewächs, lange Zeit als hoffnungsvollster Spieler der Eintracht. In der Saison 2010/11 eroberte er sich einen Stammplatz auf der rechten Verteidigerposition und ist auch längst eine feste Größe in der U21-Nationalmannschaft.

Weil das personelle Angebot hinter Philipp Lahm, rechts wie links der einzige deutsche Außenverteidiger von internationalem Format, ziemlich dünn ist, wurden die Chancen für Jung auf die DFB-Auswahl früh als ziemlich gut bewertet. Doch der Ruf von Löw blieb bislang aus - vielleicht auch, weil seine insgesamt zwar guten Leistungen schon in der vergangenen Zweitligasaison doch etwas zu stagnieren schienen. Und auch in der jungen Bundesliga-Saison gehört er nicht zu den auffälligsten Spielern.
Wenn er sich jedoch leistungsmäßig von der Eintracht mitreißen lässt und Lahm wieder auf die linke Seite wechseln muss, könnte er für 2014 die größten Chancen haben.

Bastian Oczipka (23): Der Neuzugang aus Leverkusen hat in den ersten drei Spielen für die Eintracht auf der linken Abwehrseite auf sich aufmerksam gemacht und gute Noten erhalten: hinten präsent, nach vorne schnell und mit guten Flanken, die zweimal schon zum Tor führten. Dass er jetzt schon als Alternative für die Nationalelf genannt wurde, kommt für Eintracht-Trainer Armin Veh nicht überraschend: "So viele Linksverteidiger haben wir nicht. Mit Jung und Rode gehört er zu den Spielern, die eine Entwicklung nehmen könnten."

Das sieht National-Coach Löw allerdings noch nicht so: Als der Dortmunder Marcel Schmelzer im Spiel gegen Österreich auf Oczipkas Position eine höchst wackelige Figur abgab, stellte der Bundestrainer im Nachgang dennoch klar, dass er auf absehbare Zeit nicht auf ihn bauen wird.

Kevin Trapp (22): Der aus Kaiserslautern gekommene Jung-Keeper schickt sich tatsächlich an, als erster erfolgreich Eintracht-Dino Oka Nikolov von Platz eins aus dem Tor zu verdrängen - und an dieser Aufgabe sind vor ihm schon etliche gescheitert (unter anderem Markus Pröll und Ralf Fährmann). Mit etlichen Glanztaten hat er der Eintracht den überraschend erfolgreichen Saisonstart ohne Zweifel erst ermöglicht.

Dennoch sind die Chancen des U21-Torwarts auf einen Aufstieg erst einmal nicht so groß. Manuel Neuer ist die unumstrittene Nummer eins, und auch die Ersatztorhüter Marc-André ter Stegen und Ron-Robert Ziegler scheinen auch in der neuen Saison nicht zu schwächeln.

Die Frankfurter Fans werden wohl also noch etwas warten müssen, bis tatsächlich mal wieder ein Eintracht-Spieler das DFB-Trikot überstreifen darf - der Letzte war Horst Heldt im Juli 1999. Unter dem Frankfurter Anhang sind die dahingehenden Hoffnungen übrigens eher vorsichtig als größenwahnsinnig. Die jungen Spieler sollen ihre Leistungen zu erst einmal im Verein über einen längeren Zeitraum bringen, bevor sie zu Höherem berufen werden - so lautet die überwiegende Einschätzung in den Fan-Foren der Eintracht.

Als mahnendes Beispiel dafür, wie schnell es wieder bergab gehen kann, gilt in Frankfurt die TSG Hoffenheim, die man vor kurzem mit 4:0 aus dem eigenen Stadion geschossen hat. Als die 2008/2009 die Bundesliga überraschten, rückten drei Spieler schnell in den DFB-Kader: Marvin Compper, Andreas Beck, Tobias Weis. Alle drei spielen bei Löw schon längst keine Rolle mehr, und ihr Team rangiert aktuell auf dem letzten Platz der Liga.

Andererseits muss Joachim Löw eines wissen: Die DFB-Auswahl kann nur Weltmeister werden, wenn sie mindestens einen Eintracht-Spieler im Kader hat: 1954 Alfred Pfaff, 1974 Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein und 1990 Uwe Bein. Anders herum ausgedrückt: Ohne Eintracht-Spieler hat's noch nie geklappt.

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